
5 Fragen an Jan-Peter Becker
Immer positiv bleiben!
Welche Dinge haben Ihnen zu Ihrem Erfolg verholfen?
Es gehört ein bisschen Glück dazu, eine Prise Zufall und natürlich auch das passende Umfeld. Eine ganz wichtige Zutat ist meiner Meinung nach, authentisch und ehrlich zu sein. Wenn man das Glück hat einen Beruf ausüben zu können, der einem Spaß macht und man mit Herzblut dabei ist, dann kommt der Erfolg von allein. Manchmal gilt es aber auch etwas „auszuhalten“ und ein Tal der Tränen zu durchschreiten. Hierdurch wächst man mehr, als wenn man alle ein bis zwei Jahre eine neue Position bekleidet oder die Firma wechselt.
Was war der beste/wichtigste Business-Ratschlag, den Sie je bekommen haben – und von wem?
„Ein totes Pferd kann man nicht mehr reiten“, egal wie viel Herzblut man damit verbindet. Diesen Rat habe ich von Raj Kumar, dem damaligen Geschäftsführer bei General Mills erhalten. Damals habe ich als Regional Operations Director das Häagen-Dazs Franchise System in Central und Eastern Europe verantwortet. In der Bankenkrise 2007/2008 mussten wir das Geschäft restrukturieren und neu ausrichten. Das war schmerzhaft.
Was war das (bislang) wichtigste Learning Ihrer Karriere?
Die Restrukturierung und Neuausrichtung des Häagen-Dazs Shop-Geschäfts und die Corona-Zeit. Im ersten Fall war es eine sehr gute Ausbildung, Situationen weniger emotional zu sehen, schwierige Entscheidungen zu treffen, neue Prozesse und Systeme aufzusetzen und zu etablieren. In der Corona-Krise war eine „Hands-on“-Mentalität gefragt. Außerdem ist mir bewusst geworden, welchen Rückhalt Familie, Freunde und die zwischenmenschlichen Beziehungen auf der Arbeit geben.
Stichwort Stress und mentale Gesundheit: Wie achten Sie auf sich?
Ich würde jetzt gerne sagen, dass ich Marathon laufe, Fallschirm springe und sehr sportlich bin. Sport mache ich allerdings eher selten und schon gar keine spektakulären Sportarten. Dafür koche (und esse!) ich gerne und bin mit Leidenschaft gelernter Gastgeber.
Ihre Vision, Ihr Wunsch, Ihre Ideen: Wie arbeiten wir 2030?
2030 hört sich erst einmal sehr futuristisch an. Ich erwarte in den kommenden fünf Jahren aber eher keine Revolution. Trotz der negativen Nachrichten und Hiobsbotschaften bzgl. Entlassungen glaube ich, dass der Mensch als Kapital für die Firmen immer wichtiger wird. Mitarbeitende mit Sozialkompetenz, Fachwissen und mentaler Flexibilität werden hoch im Kurs stehen. Mitarbeitende und Firmen müssen gemeinsam gute Arbeitsmodelle und Ideen der Wertschätzung finden, die eine langfristige Zusammenarbeit wertvoll machen.